Temple Bar und der Pulsschlag der Stadt
Jede hippe und moderne Großstadt besitzt ein Viertel, das sich kulturell von den übrigen abhebt. Meist trägt natürlich die Geschichte des Viertels ihren Teil bei. So auch in Temple Bar, das sogar mit Quervergleichen zum Greenwich Village in New York bedacht wird. Vor einigen Jahrzehnten zählte das Viertel schließlich noch zu den heruntergekommensten Dublins. Anfang des 17. Jahrhunderts lebten hier Arbeiter und Künstler. Letztere blieben. Denn als in den 1960er Jahren der Plan Gestalt annahm, im Quartier einen großen Busbahnhof zu errichten, sanken die Mieten zusätzlich – was wiederum das alternative Milieu anzog.
Nach langen Jahren vergeblicher Planung wurde der Busbahnhof jedoch zu den Akten gelegt und Temple Bar entwickelte sich endgültig zu dem angesagten Viertel, das es heute ist: Galerien, Pubs, herausstechende Architektur, Ausstellungen, Kinos, Nachtleben: Temple Bar bedient viele Ansprüche. Vor allem in den Abendstunden zieht es so viele Leute in die kleinen Gassen. Dann pulsiert das Leben in Temple Bar.
Guinness – im Pub oder im Museum
- The Portherhouse (16-18 Parliament Street, Dublin, Temple Bar 2)
- Token (72-74 Queen Street, Smithfield, Dublin 7)
- The Glimmer Man (14 Stoneybatter, Arran Quay, Dublin 7)
- The Oliver Gogarty (18-21 Anglesea St, Temple Bar, Dublin 2)
Trinity College – geistige Heimat Irlands klügster Köpfe
Beeindruckende 16 Hektar ist der von historischen Bauwerken und ausgedehnten Rasenflächen durchzogene Campus groß. Neben alten Hörsälen empfehlen wir Ihnen besonders die Old Library. Über 200.000 Bücher aus verschiedenen irischen Epochen können Sie dort bestaunen. Darunter ist auch das „Book of Kells“, das als eines der schönsten Bücher der Welt gilt. Es wurde im 18. Jahrhundert geschrieben und enthält in Miniaturschrift die vier Evangelien der Bibel.
Früher für einen halben Penny, heute umsonst: die Ha’penny Bridge
Diese Brücke ist nicht nur optisch ein Hingucker, sie besitzt für Dublin große Bedeutung. Die Ha’penny Bridge war die erste Möglichkeit, den die Stadt teilenden Fluss Liffey zu Fuß zu überqueren. Vorher mussten Bürger noch per Fähre übersetzen. Jedoch sollen die kleinen Boote zuletzt in einem solch schlechten Zustand gewesen sein, dass deren Besitzern neben dem Neubau von Booten nur die Option der Errichtung einer Brücke blieb.
Bis 1919 war eine Gebühr fällig, um die jeweils andere Hälfte Dublins zu erreichen. Die Höhe können Sie sich vielleicht aus dem Namen der Brücke erschließen: „Ha[lf]’penny“. Heute sparen Sie sich den halben Penny, wenn Sie auf der Brücke stehen und die beiden Uferpromenaden fotografieren oder einfach nur auf kürzestem Fußweg die Uferseiten wechseln möchten.
National Museum of Ireland
Der ganze Museumsstolz Dublins verteilt sich auf zwei Standorte: auf die Collins-Baracken (Decorative Arts and History, Benburb Street, Dublin 7, Busse 7, 7A, 25, 25A, 66, 67 und 90) sowie ein architektonisch außergewöhnliches Gebäude in der Nähe des St Stephen’s Green (Archäologie, Kildare Street, Buslinien 7,8,10,11,13). Erstere wurden über mehrere Jahrhunderte von der britischen Armee genutzt. Nach Irlands Unabhängigkeit von Großbritannien bekam das Museum den Namen im Gedenken an Michael Collins, der nach dem Zweiten Weltkrieg wie kein zweiter für die Unabhängigkeitsbewegung stand.
Hier ist der perfekte Ort, um sich ein umfassendes Bild der irischen Geschichte zu machen – von Möbeln bis hin zu den silbernen und goldenen Schätzen der Republik. In der eher archäologisch-geprägten Zweigstelle am St Stephen’s Green gibt es konservierte Moorleichen, ägyptische Mumien, vor allem viele Artefakte aus der irischen Geschichte. Nirgendwo kommen Sie der Vergangenheit von Kelten, Wikingern und Briten näher als hier.
Irish Film Institute
